Plattdeutsch vor Ort

plattdeutsch vor Ort

Plattdeutsch oder auch Niederdeutsch ist eine Sprache, die in ganz Norddeutschland in einer Vielzahl von Dialekten existiert. Dabei gibt es in der Lewitz Unterschiede im Wortschatz und in der Aussprache bereits von Dorf zu Dorf . So sagen die Leute in Banzkow zu Heu „Heu“ und nur ein paar Kilometer weiter in Mirow sagt man „Höh“. So ist es auch mit den Kühen: sie heißen „Käuh“ und „Köh“ und es gibt das Nest voll „Eier“ oder „Eer“. Trotz dieser Varianten können alle Norddeutschen, wenn sie Plattdeutsch sprechen, einander verstehen.

Plattdeutsch galt lange als die dörfliche Sprache, die einen geringen Bildungsstand verriet, obwohl das „platt“ in Plattdeutsch einfach nur „gut verständlich“ bedeutet. In den letzten Jahrzehnten hat sie einen Imagewandel erfahren. Plattdeutsch mit seiner breiten Aussprache und den wunderschönen Wörtern gefällt den Menschen, die hier zu Besuch kommen: „Mudding“ und „Bodding“ und „Öddeldöddel“ und „Schlackermaschüü“ und „Taching“ und „Tschüßing!“

Auch die Leute von hier sehen die Sprache als Teil ihrer besonderen Kultur und Identität an. In Kindergärten und Schulen bemüht man sich, Plattdeutsch zu lehren, zu lesen und zu singen. An den Universitäten des Landes wird Plattdeutsch auch studiert. In den Lewitzdörfern können Sie es noch erleben, dass die Leute beim Einkauf und beim Erzählen, also beim Klönen, auf der Straße Platt reden. Wenn Sie hier im Norden das Radio einschalten gibt es plattdeutsche Sendungen und plattdeutsche Liedtexte. In vielen Orten der Lewitz finden sie plattdeutsche Ortsnamen, wie „Dreenkrögen“ (Drei Kneipen), „Kiekindemark“ (Schau ins Land) oder „Båhlenhüschen“ (Hölzerne Häuschen). Auch neuere Straßennamen sind oft plattdeutsch: „An de Pierkoppel“ (An der Pferdekoppel), „Achterstraße“ (hintere Straße) oder „Schaulihdenwech“ (Der Schul-Ihden-Weg). Also: Augen und Ohren auf und viel Freude beim Entdecken der Lewitz mit allen Sinnen!

Quelle:

Susanne Bliemel/Reiseführer Lewitz und Umgebung